Am 23. Dezember habe ich auf Youtube enthüllt, wie gnadenlos die ARD ihre »Beitragsschuldner« trotz Corona-Pandemie vollstrecken lässt. Sieben Tage später greift die Bild den Skandal auf – und zeigt ein Dokument, was mir zugespielt wurde: mit internen Weisungen

Da bin ich tatsächlich noch im alten Jahr gerutscht - und zwar vom Stuhl. Die Bild titelt heute auf ihrer Webseite: »BILD hat den Beweis: GEZ treibt ohne Gnade weiter Gebühren ein!«
Weshalb liege ich wegen einer Schlagzeile am Ende auf dem harten Boden der Tatsachen?
Schade, dabei fing alles so gut an: Vor ein paar Stunden springe ich noch aus dem besagtem Stuhl und drehe euphorisch Kreise im Zimmer. Ich freue mich immer über schlechte PR in Sachen Rundfunkbeitrag - gerade, weil unsere ARD die traurige Wahrheit hinter ihrer Zwangsabgabe oft lieber totschweigt.
Freudensprünge wegen einer Schlagzeile? Ja, denn sie hat mich stolz gemacht. Der Auslöser dafür war ein Dokument - das wurde mir zugespielt, und ich habe es natürlich hochgeladen. Bereits vor einer Woche konntet Ihr ein Youtube-Video dazu ansehen:
Der Beweis, bevor er zum »Bild-Beweis« wurde
Stein des Anstoßes ist also ein Massenschreiben der ARD mit internen Weisungen an die Vollstrecker: Keine Gnade, für niemanden! Nach uns die Sintflut! Dieses Motto bringt das ARD-Dokument für mich auf den Punkt.
Die ARD teilt nicht die Corona-Sorgen der Menschen - gerade dann nicht, wenn es um das Eintreiben ihrer Rundfunkmilliarden geht -, da möchte sie weiter mit beiden Händen zugreifen, da freut sie sich über ein weiteres Rekordjahr, trotz Corona. Natürlich sollte die Öffentlichkeit von diesem Dokument nichts erfahren. Jetzt steht es in der Bild, also werden viele Menschen davon lesen.
Ein Debakel für die ARD, und ich habe den Stein ins Rollen gebracht. Noch mehr darf sich aber der Vollstrecker freuen, der dieses Dokument durchgestochen hat. Er ist ein Whistleblower, der in meinem Buch Klartext spricht. »AbGEZockt« gibt es bei Amazon oder versandkostenfrei über den Verlag.
Was treibt den Vollstrecker an? Er war fassungslos über dieses Schreiben aus den ARD-Reihen; gerade, weil es zeigt, wie weit man sich dort vor den Menschen verschließt und von der Wirklichkeit verabschiedet hat. Der Whistleblower wollte, dass es öffentlich wird, um den Menschen die Augen zu öffnen.
Also: Das hätten wir ja jetzt geschafft und wenigstens einen Hinweis auf mich oder den Vollstrecker kann die Bild auch noch unterbringen, oder?
Das denke ich mir heute Morgen und schiebe freudestrahlend eine Bildzeitung über die Ladentheke. Der Kassierer blickt mürrisch. Seltsam, darf man mit stolzgeschwellter Brust etwa keine Bild kaufen? Egal, ab nach Hause.
Zuhause kommt dann die große Ernüchterung: »BILD liegt ein internes Schreiben des Beitragsservice von ARD, ZDF & Deutschlandradio (vormals GEZ) vor.« Ich werde nicht erwähnt, der Vollstrecker erst recht nicht.
Es wird dann aus dem Schreiben zitiert - eine erschreckende interne Ansage der ARD an die Vollstrecker: Beim Rundfunkbeitrag gibt es keine Befreiungsgründe wegen Corona , keinen Aufschub, keine Aussetzung. Dafür gibt es Härte: »Die vom Gesetzgeber vorgesehene Härtefallregelung greife nicht.« Außerdem: »Kurzarbeitergeld oder ALG I« führen nicht zur Befreiung. Der Rundfunkbeitrag müsse vollstreckt werden, weil die Beitragsschuld »vor Corona enstanden« sei.
»Vor Corona«
Soweit die Logik der ARD. Leider war aber alles »vor Corona«. Mit dieser Logik hätten wir jetzt 15 Millionen Arbeitslose, eine Insolvenzwelle und eine gegen die Wand gefahrene Wirtschaft. Vielleicht ist es aber gar keine Logik, viellleicht ist es nur der pure Egoismus der Rundfunkmilliardäre?
Was macht mich nun so sicher, dass es mein Schreiben ist, was der Bild hier »vorliegt«? Weil auch in der gedruckten Ausgabe ein Satz zitiert wird, der explizit auf das Gebiet des NDR zutrifft: »Der Vollstreckungserfolg im gesamten Sendegebiet konnte denoch im Vergleich zum letzten Jahr gesteigert werden« - trotz Corona. Das ist das Gebiet, in dem mein Vollstrecker vollstrecken muss.
Die Online-Ausgabe macht es dann noch klarer. Dort zeigt die Bild gleich das gesamte Schreiben, was ich vor sieben Tagen veröffentlicht habe:

Schaut einmal oben links auf das Adressfeld. Es ist mit einem Blatt Papier vor dem Scannen abgedeckt. Ganz oben ist dieses Blatt ein Stück weit eingerissen und wie eine Klammer nach unten geklappt. Das hat mein Vollstrecker getan und das macht dieses Dokument einzigartig.
Was gibt also also noch zu sagen? Deutschlands größte Zeitung bedient sich bei uns und verschweigt den Rest, aber es geht ja um die Sache.
Vielleicht noch eine Anregung für die Zukunft: Ihr müsst nicht abschreiben, solche Beiträge kann ich auch für euch direkt texten, dann sogar mit mehr Fakten und erschreckenden Einblicken in die GEZ-Maschinerie der ARD.
Wer mehr über diese und andere Schwachstellen im System rund um den Rundfunkbeitrag lesen möchte, kann das im Buch tun: »AbGEZockt: Warum Millionen Deutsche keinen Rundfunkbeitrag zahlen und wie auch Sie sich wehren«. Das Buch gibt es bei Amazon oder versandkostenfrei über den Verlag.
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